Montessori hatte zweifelsohne Recht, wenn sie behauptete: ‚Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!‘ Ich möchte hinzufügen: Kinder an sich betreffen die Menschheit, sie betreffen uns alle. Der von der Kinderarche Sachsen ausgelobte Kinderarche-Oskar soll deshalb all jenen eine verdiente Anerkennung sein, die in ihrem Alltag ein großes Herz für Kinder beweisen. Ich verstehe die Initiative ‚Kinderfreundliche Sachsen‘ aber nicht nur als Dank für kinderfreundliches Handeln, sondern eben auch als Mahnung: Sie ruft uns in Erinnerung, dass wir alle unseren Kindern gegenüber in der Pflicht stehen. Und sie zeigt uns, dass wir dieser Pflicht auf sehr vielfältige, manchmal auch unscheinbare Weise nachkommen können und sollten.
Die Eheleute Brumme aus Dresden wurden von ihrer Nachbarin Susann Glänzel für den Kinderarche-Oskar vorgeschlagen, die einen schwerstbehinderten achtjährigen Sohn hat und mit ihm immer wieder, auch über Nacht, ins Krankenhaus muss. Sarah und Martin Brumme wohnen seit einem Jahr im selben Haus wie Susann Glänzel und kümmern sich um die 11-jährige Tochter der Frau, wenn sie mit ihrem Sohn in die Klinik muss. Sie sagt: „Ich bin sehr froh darüber, dass es solche netten Nachbarn noch gibt, denn ohne ihre Hilfe wüsste ich nicht, wie ich die Krankenhausaufenthalte überwältigen sollte. Für mich als Mutter, mit der es das Schicksal nicht gerade gut meinte, bin ich dankbar für jede Hilfe.“ Da sie die Unterstützung nicht als selbstverständlich erachtet, schlug sie Sarah und Martin Brumme für den Kinderarche-Oskar vor. "Wir würden uns wünschen, dass es noch mehr kinderfreundliche Nachbarn gibt, die sich gegenseitig unterstützen", sagt der Kfz-Mechaniker Martin Brumme. "Ich fühle mich geehrt von der Auszeichnung", ergänzt seine Frau Sarah.