Als Stadt sind wir stolz darauf, dass die Kinderarche seit ihrer Gründung im Jahr 1992 zu einem großen anerkannten Träger geworden ist, der in Radebeul seinen Sitz hat. Dass so etwas Wunderbares wie die Kampagne kinderfreundliche Sachsen entstehen kann, zeigt die Kraft, die von der Zusammenarbeit mit vielen Kindern und Jugendlichen ausgehen kann.
Wenn andere noch schlafen, ist sie schon längst auf den Beinen. Jeden Morgen um 7 Uhr steht Inge Wilk an der Bushaltestelle in Burkhardswalde. Dort betreut sie die Grundschulkinder, die mit dem Bus nach Mühlbach in die Schule fahren müssen. Seit sechs Jahren sorgt die "Bus"-Omi dafür, dass an der Haltestelle alles ordnungsgemäß und verkehrssicher abläuft. Damals kam die Enkeltochter der Burkhardswalderin in die Schule, und die Großmutter konnte es nicht mit ansehen, welches Durcheinander früh an der Haltestelle herrschte. „Da habe ich gesagt: Jetzt werde ich Schülerlotse“, erinnert sich die 76-Jährige.
Morgen für Morgen geht die frühere Altenpflegerin nun den zehnminütigen Weg von ihrer Wohnung zur Bushaltestelle, um den Jungen und Mädchen die Jacken zu schließen, Mützen zurechtzurücken und auf die Sicherheit zu achten. „Manche sind noch gar nicht ausgeschlafen“, sagt sie, „und die Erstklässler kommen auch gern nochmal kuscheln.“ Für den Kinderarche-Oskar vorschlagen wurde Inge Wilk von einer Lehrerin der Grundschule Mühlbach, die sagt: „Die Kinder fühlen sich sicher und sind oft froh, dass Frau Wilk da ist.“ Insgesamt
18 Schüler der 1. bis 4. Klasse betreut Inge Wilk jeden Morgen – zu Hause pflegt sie ihren Mann und kümmert sich um die beiden Enkelkinder. „Mir ist Verantwortung noch nie zu viel geworden“, sagt sie, „ich fühle mich sauwohl dabei.“