Kinderfreundlichkeit wird in den Einrichtungen der Kinderarche Sachsen groß geschrieben. Doch dabei wollen wir es nicht belassen. Indem wir seit 2012 jedes Jahr kinderfreundliche Sachsen auszeichnen, wollen wir Kinder in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft stellen. Die Auszeichnung von kinderfreundlichen Sachsen soll bewusst ein Zeichen setzen für noch mehr Kinderfreundlichkeit in unserem Freistaat.
Wenn Bethiola Schulze ein Märchen fürs Theater umschreibt, dann denkt sie an nichts anderes mehr. In jeder freien Minute ist sie auf der Suche nach schönen Gags, passender Musik, einem außergewöhnlichen Kostüm – und das alles, damit nach einer Vorstellung auf der Naturbühne Maxen die Augen der Kinder wieder leuchten. Den Hang zum Dichten und Vortragen hatte die Diplom-Betriebswirtin, die sich im bürgerlichen Leben um die Buchhaltung einer kleinen Firma kümmert, schon in der Schule – zum Theater zog es sie allerdings erst vor zehn Jahren. Auf der Naturbühne war ein Darsteller ausgefallen, und Bethiola Schulze sprang ein – als Pechmarie. „Das hat so viel Spaß gemacht“, erinnert sich die 49-Jährige heute, „dass ich nicht mehr aufhören wollte.“ Schon bald war sie nicht mehr nur als Darstellerin, sondern auch als „Bühnen-Mutti“ aktiv. Denn: Mit Kindern und für Kinder zu spielen – das gehört für sie zusammen. Und so nimmt sie sich jedes Jahr im Urlaub eines der alten Märchen vor, schreibt den Text um, reichert ihn mit dem ihr eigenen Humor an. Die einzelnen Kinderdarsteller stehen ihr dabei immer vor Augen: Wer kann etwas besonders gut, welche Rolle ist für wen geeignet, muss vielleicht eine völlig neue Figur erfunden werden? Ihre Erfahrung: „Es ist herrlich zu sehen, wie die Kinder im Spiel ein Selbstbewusstsein gewinnen, mit dem sie dann ganz anders durchs Leben gehen.“ Das zu vermitteln und vielleicht die ein oder andere Erkenntnis – auch bei den kleinen Zuschauern – ist Betty, wie ihre jungen Darsteller sie liebevoll nennen, besonders wichtig. Wenn zum Beispiel der Hund in den „Bremer Stadtmusikanten“ immer die Buchstaben verdreht, so ist das ihre Art zu sagen: Keiner ist vollkommen. Aber deshalb nicht weniger wert.