Mit der Kampagne Kinderfreundliche Sachsen rückt die Kinderarche Sachsen nachahmenswerte Menschen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Denn wer Kindern und Jugendlichen freundlich begegnet, sie unterstützend begleitet und somit ihnen Zuversicht gibt auf ein Miteinander voller Achtung und Aufmerksamkeit, leistet einen wunderbaren Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft.
Am 4. Mai 2022 war in Deutschland der „Erdüberlastungstag“, was bedeutet, dass die deutsche Bevölkerung ihr Budget an natürlichen Ressourcen bereits aufgebraucht hat. Das zu begreifen, ist gar nicht so einfach, schon gar nicht für unsere Kinder. Während unsere Großeltern noch Kartoffeln stoppelten und stundenlang für Nahrungsmittel anstanden, erleben wir heute den Überfluss. Unsere Kinder sehen ganze Supermärkte voller Lebensmittel aus aller Welt, bis zur Decke gestapeltes Spiel- und Zuckerzeug in den Läden. Mit einigen Tipps möchten wir aufzeigen, wie Kindern Umweltschutz spielerisch nähergebracht werden kann.
Wir werden Umweltdetektive
Kinder lieben es, zu entdecken und in Rollen zu schlüpfen. Als Umweltdetektive gibt es überall etwas herauszufinden. Wer lässt das Licht brennen und vergisst, die Heizung abzustellen? Gibt es den Käse und die Erdbeeren auch ohne Plastikverpackungen? Welches Obst und Gemüse hat wann Saison und woher kommen Erdbeeren im Februar? Warum ist es nicht gut, diese Erdbeeren zu kaufen und was könnte eine Alternative sein?
Natur erleben
Um ein Gefühl für die Natur zu entwickeln und die Schönheit und Vielfalt zu erfahren, ist es ratsam, Ausflüge in die Natur zu unternehmen. Waldtage bieten Kindern wertvolle Erfahrungen. Wie hört sich der Wald an? Lassen Sie Ihren Kindern Zeit, alles zu erkunden, sich selbst zu spüren und den Lebensraum Wald in eigenem Tempo zu entdecken. Staunen Sie mit Ihren Kindern über Raupen, bunte Blätter, Spinnen und Käfer.
Im Herbst gibt es Pilze. Kinder lieben es, diese zu suchen und später gemeinsam zuzubereiten. Die Kenntnis über die Essbarkeit der Pilze ist dafür natürlich eine wichtige Voraussetzung. Informieren Sie sich, ob es Pilz-, Tier- und Pflanzenführer*innen in Ihrer Nähe gibt. Häufig gibt es Angebote wie Kräuterwanderungen, bei denen Kindern essbare und giftige Pflanzen gezeigt werden. Kombiniert mit dem Kochen einer Brennnesselsuppe über offenem Feuer, dem Herstellen von Kräutertinkturen, Kräuterkissen oder Badebomben macht das besonders viel Spaß. Sie werden erstaunt sein, wie viele essbare und wohlschmeckende Lebensmittel direkt vor unserer Haustüre wachsen. Gierschpesto, Wildkräuter-Nocken, Hustensaft aus Spitzwegerich und Honig aus Löwenzahn: Erweitern Sie Ihren Speiseplan und die Hausapotheke gemeinsam mit Ihren Kindern.
Sinnvoll schenken
Verwandte und Freunde fragen häufig nach Geschenkideen für unsere Kinder. Wie wäre es mit einer Becherlupe, Büchern zum Thema Natur und Umwelt, einem Fernglas, Gartenwerkzeug für Kinder oder Saatgut? Auch die Großeltern freuen sich über selbst gemachte Geschenke.
Urlaub mal anders
Planen Sie doch den nächsten Familienurlaub in einer Jugendherberge mit umweltpädagogischem Schwerpunkt. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern bildet nachhaltig die ganze Familie durch Angebote wie geschulte Führungen und Naturlehrpfade. Diese Jugendherbergen bieten regionale, frische Vollverpflegung in Bioqualität für kleines Geld an und auf individuelle Wünsche, wie veganes Essen oder Allergien, wird eingegangen.
Naturschutzstationen entdecken
Überall in Sachsen gibt es Naturschutzstationen, die einen wertvollen Beitrag zum Artenerhalt leisten. Gesucht werden immer interessierte Menschen, die sich an Mitmach-Aktionen beteiligen. „Puppenstuben gesucht“ ist zum Beispiel so eine sachsenweite Aktion. Beteiligen kann man sich, wenn man die Pflegschaft für eine Wiese übernimmt und die Erfahrungen in einem Blog mitteilt. Für ältere Kinder und Jugendliche eine schöne Möglichkeit, aktiv zu werden. Die sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt bietet auf ihrer Homepage eine Übersicht über die einzelnen Stationen und Projekte.
Erntehelfer auf dem Bauernhof
Es gibt viele zertifizierte „LernBauernhöfe“, welche für Interessierte aller Altersgruppen Aktivitäten im Angebot haben. Vom Korn zum Brot, alles rund um die Kartoffel, Arbeitsabläufe und Jungpflanzenanzucht: Hier erleben Jung und Alt hautnah und mit allen Sinnen, wo unsere Lebensmittel herkommen und was sie brauchen, um zu gedeihen. In den kleinen Hofläden können die Lebensmittel direkt vom Herkunftsort gekauft werden. Zur Erntezeit suchen gerade kleinere Bauernhöfe häufig fleißige Erntehelfer. Ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder, die als Bezahlung einen Teil der eigenen Ernte mit nach Hause nehmen dürfen.
Zum Schluss noch eine kleine Ideensammlung, um den Alltag umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten:
Literaturtipps:
Für die ganz Kleinen:
Für Kinder im Kindergartenalter:
Für Grundschulkinder:
Für Jugendliche:
Jessica Köthe, Erzieherin im Kinder- und Jugendheim Burgstädt